Hospizverein Wattenscheid dankt Mitgliedern
Soloperformance „Tildes letzte Tage – von den letzten Dingen“

Am 17.11.2024 lud der Hospizverein Wattenscheid seine Mitglieder zu einer besonderen Dankesveranstaltung ein, die im Kulturhaus Thealozzi stattfand. Mit dieser Einladung wollte der Verein die engagierte Unterstützung seiner Mitglieder und Ehrenamtlichen würdigen.

Insgesamt folgten 65 Personen der Einladung. Sie erlebten einen eindrucksvollen Nachmittag, der sowohl zum Nachdenken anregte als auch Raum für Begegnung und Austausch bot.

Im Mittelpunkt der Veranstaltung stand die Soloperformance von Andrea Homersen „Tildes letzte Tage – von den letzten Dingen“, die das Publikum in den letzten Lebensabschnitt der Protagonistin Tilde Liebig entführte. Tilde sieht sich mit der Realität konfrontiert, diese Welt bald verlassen zu müssen. Ihre Gedanken, Ängste, Visionen und Wünsche wurden auf der Bühne lebendig, und durch die ausdrucksstarke Darstellung wurden diese Themen zu einem Spiegel für die Zuschauer.

Die Inszenierung bot eine eindrucksvolle und berührende Auseinandersetzung mit dem Tod, einem der letzten großen Tabus unserer Zeit. Inmitten der multimedial gestalteten Kulisse, die eine faszinierende kulturelle Atmosphäre schuf, stellte sich auch die Frage: „Wer ist der Tod?“ – ein Thema, das mit Tiefgang, Emotionalität und einem Hauch von Humor beleuchtet wurde.

Gemeinschaft und Austausch

In der Pause konnten sich die Anwesenden bei Kaffee, Kaltgetränken und Knabbereien stärken und miteinander ins Gespräch kommen. Die lockere Atmosphäre bot Gelegenheit, sich über die Eindrücke der Aufführung auszutauschen, neue Kontakte zu knüpfen und bestehende Verbindungen zu vertiefen. Nach der Veranstaltung stand Andrea Homersen noch einigen Interessierten für Fragen zur Theaterstück und dessen Entstehung zur Verfügung.

Fazit

Die Veranstaltung war ein rundum gelungener Nachmittag, der nicht nur ein herzliches Dankeschön an die Mitglieder des Hospizvereins aussprach, sondern auch ein kulturelles Highlight bot. Die eindringliche Darstellung und die nachdenklich stimmende Thematik regten viele Gäste an, ihre eigenen Perspektiven auf Leben und Tod zu hinterfragen.

Ein besonderer Dank gilt den Organisatoren und dem Team des Kulturhauses Thealozzi, die diesen Abend in einzigartiger Weise ermöglicht haben.

Wer mehr über das Programm des Kulturhauses Thealozzi erfahren möchte, findet mehr Informationen auf der Webseite: www@thealozzi.de.

Vielleicht sterbe ich im Frühjahr

Vielleicht sterbe ich im Frühjahr,
dann sehe ich die Blüten noch …
all die wundervollen Kelche …
und weiß, dass das Leben weiter geht.

Vielleicht sterbe ich im Sommer,
da spüre ich nochmal die Sonne auf der Haut,
schaue auf das glitzernde Wasser
und weiß: es ist alles warm und gut.

Vielleicht sterbe ich im Herbst:
die Kräfte schwinden, alles zieht sich zurück.
Letztes Aufbäumen des Lebens vor dem Winter –
dann: Loslassen. Und ich vergehe mit …

Vielleicht sterbe ich im Winter,
wenn alles Leben ruht, wenn die Kräfte sich erneuern
und auch ich erneuere mich …
ohne die altbekannte Hülle.

Vielleicht sterbe ich im Frühling …
dann legt mir einen Kirschblütenzweig mit ins Grab.

Andrea E. Homersen
Mai 2021